Holzschutz

Holz ist bei richtiger Verwendung ein sehr dauerhafter Baustoff. Um für Holzbauwerke eine lange Lebensdauer sicherzustellen, ist seitens der Bauplanung ein Holzschutzkonzept – bestehend aus konstruktiven, baulichen Maßnahmen, ggf. vorbeugendem chemischen Holzschutz, Bauablauforganisation sowie der richtigen Werkstoffauswahl – erforderlich.

  • Generell soll dem baulichen Holzschutz Vorrang gegeben werden.
  • Innenräume sollen ganz von chemischen Holzschutzmaßnahmen ausgenommen werden.

Grundlegende Regelungen zum Holzschutz treffen die europäischen Normen der EN 335. Teilweise sind nationale Normen zu beachten (z.B. DIN 68800-1). Da chemischer Holzschutz nur die Gefahr des Pilz- und Insektenbefalls, nicht aber Formänderungen und deren Konsequenzen verhindern kann, darf ein noch so ausgeprägter chemischer Holzschutz nicht zum nachlässigen Konstruieren und Bauen verleiten.

Wenn möglich und wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll, kann chemischer Holzschutz durch den Einsatz resistenter Holzarten vermieden werden.

Gut zu Wissen
Gut zu Wissen
Gut zu Wissen

Höchstes Augenmerk muss auf die Vermeidung von Leckagen in der Gebäudehülle gerichtet werden, um Bauschäden infolge von

  • Eintrag von unzulässiger Feuchte durch Leckagen der Außenhaut
  • Tauwasserbildung an kalten Außenschichten durch Eintrag von warmer, feuchter Innenraumluft (Konvektion) auszuschließen.

Wichtige bauliche/ konstruktive Maßnahmen

Berücksichtigung der Hauptwetterrichtung bei der Wahl der Bauweise und der baulichen Gestaltung (z.B. Schutz der Fassade durch geeigneten Dachüberstand, Vordächer).

  • Besondere Schutzmaßnahmen auf der Wetterseite für empfindliche Bauteile wie Fenster
  • Vermeiden von direktem Kontakt mit feuchten Bauteilen und dem Erdboden sowie Spritzwasser, Flugschnee usw.
  • Vermeidung baustoffbedingter und geometrischer Wärmebrücken – Gefahr von Kondensabbildung.
  • Einbau von trockenem Holz. In vollgedämmten Bauteilen sollte Konstruktionsvollholz (KVH), Leim Holz (BSH) oder I-Träger aus Holz- und Holzwerkstoffen mit einer Einbaufeuchte von 15 ± 3 % eingesetzt werden.
  • Tragende Holzteile sind konstruktiv für Insekten unzugänglich zu machen bzw. kontrollierbar einzubauen. Unter Dach stellt die Verwendung technisch getrockneten Holzes eine bewährte Holzschutzmaßnahm gegen Schäden durch Insekten dar.
  • Sorgfältigste Ausbildung der Luftdichtheitsschicht.
  • Diffusionsoffene Bauteile mit einem hohen Verdunstungspotential sind zu bevorzugen.