Schallschutz

Ein wichtiges Kriterium für die Qualität von Wohn- und Arbeitsräumen in Gebäuden ist der Schallschutz. Die Mindestanforderungen für Gebäude sind in den entsprechenden nationalen Normen geregelt. Grundsätzlich sollten Vereinbarungen zum zu erbringenden Schallschutz zwischen Bauherren und Auftragnehmer auch bei Einfamilienhäusern gesondert festgelegt werden. In Bezug auf den Schallschutz von Decken empfiehlt es sich, erhöhte Anforderungen einzuhalten.

Bei Planung und Ausführung sind neben der direkten Schallübertragung durch das Bauteil auch die Übertragungswege über flankierende Bauteile zu berücksichtigen. Planung und Ausführung der Bauteile im Bereich von Anschlüssen und Durchbrüchen haben einen besonderen Stellenwert, denn die Sanierung von Schallschutzmängeln ist meist aufwendig und teuer.

Fachbegriffe im Schallschutz

  • Schall
    Mechanische Schwingung, die sich in elastischen Medien durch Schwingung der Masseteilchen um ihre Ruhelage ausbreitet, wodurch im Medium Verdichtungen und Verdünnungen entstehen.
     
  • Luftschall
    Schall der sich in der Luft ausbreitet z.B. Musik aus einem Radio.
     
  • Körperschall
    Schall der sich in festen Stoßen ausbreitet z.B. von einer Bohrmaschine.
     
  • Trittschall
    Schall der beim Begehen o.Ä. von Decken und Treppen als Körperschall entsteht und teilweise als Luftschall in angrenzende Räume abgestrahlt wird.
     
  • Schalldämmmaß R [dB]
    Schalldämmmaß für ein trennendes Bauteil. Die Schallübertragung erfolgt ausschließlich über das trennende Bauteil. Die Luftschalldämmung eines Bauteils ist umso besser, je größer R ist.
     
  • Schalldämmmaß R’ [dB]
    Schalldämmmaß analog R, jedoch Schallübertragung sowohl über das trennende Bauteil als auch über die flankierenden Bauteile.
     
  • Rechenwert des bewerteten Schalldämmmaßes R’w,R [dB]
    Rechenwert des bewerteten Schalldämmmaßes in Abhängigkeit der flächenbezogenen Masse der flankierenden Bauteile.
     
  • Prüfwert des bewerteten Schalldämmmaßes R’w,P [dB]
    Dieses Maß wurde im Labor unter idealen Bedingungen ermittelt. Die Umrechnung R’w,R in R’wP erfolgt mit einem Vorhaltemaß für Wände und Decken von 2 dB.
     
  • Bewerteter Norm-Trittschallpegel L’n,w[dB]
    Kennzeichnung der Trittschalldämmung eines Bauteils. Schallübertragung sowohl über das trennende Bauteil als auch über die flankierenden Bauteile. Die Trittschalldämmung ist umso besser, je kleiner L’n,w ist.
     
  • Bewertetes Schalldämmmaß R’w [dB]
    Berechnung einer gemessenen Schalldämmmaß-Kurve eines Bauteils mit einer Bewertungskurve, die den Frequenzbereich der Empfindlichkeit des menschlichen Ohres berücksichtigt.

  • Bewertete Standard-Schallpegeldifferenz DnT,w [dB]
    kennzeichnet die Luftschalldämmung zwischen zwei Räumen unter Berücksichtigung der Nachhallzeit im Empfangsraum und der Bezugsnachhallzeit gemäß ISO 717-1.

  • Zusammenhang zwischen Dn,T,w und R’w:
    R’w = Dn,T,w + C [dB]         C = - 10 log (V) + 10 log S + 10 log (T0 / 0,163)

    C: Pegelkorrektur
    T0: Bezugsnachhallzeit in [s]
    V: Volumen des Empfangsraumes in m³
         V ≤ 100 m³ → T0 = 0,5 s
         V > 100 m³ ≤ 2500 m³ → T0 = 1,0 s
         V > 2500 m³ _ T_ = 2,5 s
    S: Gemeinsame Fläche des Trennbauteils in m

Schalldämmeigenschaften der Holzwerkstoffe
Den Schallabsorptionskoeffzient und die Luftschalldämmung Ri [dB] von EGGER OSB und EGGER DHF können nach EN 13986:2006 - Holzwerkstoffe für die Verwendung im Bauwesen in Abhängigkeit von der flächenbezogenen Masse mA [kg/m²] wie folgt angenommen werden:

Plattentyp

Schallabsorptionskoeffizient

 

Frequenzbereich 250 -500 Hz

Frequenzbereich 1000 – 2000 Hz

EGGER OSB

0,10

0,25

EGGER DHF

0,10

0,20

 

Plattendicke (mm)

Luftschalldämmung

Ri (dB)

Flächenbezogene Masse
mA (kg/m2)

EGGER OSB

10

ca. 24,0

ca. 6,5

12

ca. 26,0

ca. 8,5

15

ca. 27,0

ca. 9,8

18

ca. 28,0

ca. 11,3

22

ca. 28,5

ca. 13,8

25

ca. 29,0

ca. 15,5

30

ca. 30,0

ca. 18,6

EGGER DHF

15

ca. 26,0

ca. 9,3